Guldusi – Handstickerei aus Afghanistan

Posted on 10-04-2018 , by: AdminWebseite , in , 0 Comments

Wenn Fäden Frauen aus zwei Kulturen verbinden.

Guldusi ist ein Frauenförderprogramm der Deutsch-Afghanischen Initiative. Stickereien von afghanischen Frauen werden von Ehrenamtlichen  in Europa zum Verkauf angeboten. Der Erlös geht an die Stickerinnen, sie erhalten damit einen realen Lohn für ihre Arbeit.

Sylvia Tischer verkauft in der Region diese Handstickereien. Dafür geht sie auf Märkte und Ausstellungen, z.B. ist sie am 25. Mai auf der KreativZeit im Eichenpark Langenhagen. Ihre gesamten Erlöse der Stickereien gehen an die Frauen des Projekts Guldusi. Gerne bereichtert Frau Tischer auch Ihre Veranstaltung, bei Interesse melden unter tischer-lebzien@htp-tel.de.

 Zum Programm Guldusi – Handstickerei aus Afghanistan

Laghmani, eine Dorfsammlung etwa 60 km nördlich von Kabul, liegt in der Shomali-Ebene in Afghanistan. Dort sticken im Rahmen von Guldusi rund 200 Frauen zwischen 12 und 50 Jahre alt.

Über Jahrhunderte hinweg war das Sticken ein fester Bestandteil in der afghanischen Kultur, das allerdings wäh­rend der zahlreichen Kriege in den Hintergrund gedrängt wurde. Auf Anfrage der Textilkünstlerin Pascale Goldenberg haben Frauen in Laghmani im Jahr 2004 die Technik wieder aufgegriffen und inzwischen an die jüngeren Generationen weitergegeben. Im Rahmen des Stick-Programms Guldusi werden per Hand Unikate im Format von ca. 8x8cm an­gefertigt – je nach Qualität zwischen 4 und 8 Stunden Ar­beit. Etwa 4.000 dieser gestickten Kleinbilder werden jedes Quartal in Afghanistan produziert. Die Quadrate sind zwar das Markenzeichen des Projekts, aber auch Dreiecke, Recht­ecke, Kreise und Bänder werden gestickt.

Viermal im Jahr werden die Frauen besucht und jede Sti­ckerin für ihre Produktion an Handstickereien bezahlt. Der Verein Deutsch-Afghanische Initiative trägt das Risiko, wenn in Europa Stickereien nicht verkauft werden können. Mit ihrem Einkommen tragen die afghanischen Stickerin­nen zur Verbesserung der finanziellen Lage ihrer Familien bei, einige sind finanziell vollkommen unabhängig.

Die angekauften Stickereien werden in Europa zum Verkauf angeboten mit der Einladung, sie als „Keimling“ für eine künstlerisch-kreative Arbeit zu betrachten und sie in die eigene textile Komposition (Patchwork, Stickerei, Mode, Schmuck … ) einzubeziehen. Das Ergebnis ist Zeugnis der Begegnung zweier Kulturen.

Das Programm unterhält monatlich 24 Kinderpaten­schaften für Kinder von Stickerinnen. Es unterstützt finanziell sowohl Familien von Stickerinnen, die sich in einer Notlage befinden, als auch Studentinnen während ihrer Ausbildung.

Erfahren Sie mehr über das Projekt Guldusi.